erschienen in Kommunikaze 10, April 2004
Man kann zum Beispiel sterben, weil man in den Jahren zuvor viel geraucht hat. Das ist nicht so gut für die Lunge. Die kann davon kaputtgehen. Für viele Menschen ist dies aber kein Grund, nicht zu rauchen, denn sterben kann man auch schon bei den einfachsten Gelegenheiten; auch wenn man nicht raucht.
Viele Unfälle passieren alleine schon im Haushalt und können schon daheim zum Todesfall führen, z.B. Badewanne/ Fön rein. Auch auf der Straße (z.B. Auto / Hirsch kommt) und sogar in der Luft (z.B. Flugzeug / Berg kommt) kann man sterben. Viele Menschen sterben auch bei Autounfällen. Einige Berühmtheiten sind schon beim Autofahren ums Leben gestorben: James Dean, Grace Kelly, Prinzessin Diana, Ayrton Senna, John F. Kennedy.
Fahrradfahren kann mitunter auch gefährlich sein (z.B. Kreuzung / Bus von rechts). Aber, so lehrt uns das aktuelle Tagesgeschehen, selbst bei einfachen Fahrten mit dem Rollstuhl kann man sich vor plötzlichem Raketenbeschuss nicht sicher fühlen.
Viele Tote auf einmal gibt es bei Gasexplosionen in Mehrfamilienhäusern oder bei Kesselexplosionen in Papas Firma. Viele Tote auf einmal gibt es auch immer bei Massenpaniken, zum Beispiel im Fußballstadion. Berühmtheiten sterben nur selten bei Massenpaniken. Meistens nie. Meistens sitzen diese aber auch in den Logen, von wo aus sie einen guten Blick auf Stehtribüne, Feuer und panische Masse haben. Massenpaniken führen oft dazu, dass Menschen sich gegenseitig tottrampeln. Aber auch als Osnabrücker Student ist man gerade dieser Gefahr regelmäßig ausgesetzt:
Wenn die Studenten in der Mensa um 11.45 Uhr auf der Treppe stehen und sich dicht gedrängt um den Pfosten am linken Treppenrand winden, um sich eine möglichst gute Ausgangsposition für die letzten Stufen zu sichern, kann man als Beteiligter schon Angst bekommen, dass man in dem ganzen Gewühl zu Boden geht und vom Rest der Masse totgetrampelt wird. Viele bemerken gar nicht die Blutstreifen am Treppenpfosten, die von den zuletzt in der Studentenmenge Kaputtgetretenen stammen und die uns alle zur Vorsicht un Rücksichtnahme ermahnen.
Manchmal, wenn sich ab 14 Uhr das Parkett der Mensatreppe lichtet, kann man die Einzelteile der Kaputtgetretenen sehen, wie sie vom Studentenwerks-Personal mit den Resten vom Hühnerfrikassee in die Grüne Tonne im Hinterhof gesteckt werden.
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